Diesen Text habe ich auf Kati's Homepage gefunden, und sie hat mir freundlicherweise die Einwilligung
gegeben, ihn auf meine Seite zu stellen, ich habe dem nichts hinzuzufügen, besser kann man es gar nicht formulieren, sie schreibt:


Vor einiger Zeit bin ich in unserer regionalen Zeitung
auf einen Artikel gestoßen, in dem man unter der Überschrift
" Hundenachwuchs dank Arzt - Eingriff "
nachlesen konnte, dass
"... Irish Setter Hündin Emma 10 kleine Welpen
zur Welt gebracht hat - dank künstlicher Befruchtung, denn Emma
wollte vom anderen Geschlecht nichts wissen ..."
Dem erstaunten Leser wurde desweiteren mitgeteilt, dass
"... (die) Landtierärztin ... mit der künstlichen Befruchtung der Hündin Neuland
betrat und dass die Methode, im Gegensatz beispielsweise zu den USA,
in Deutschland nach wie vor selten zum Einsatz kommt. Gleichwohl
gebe es immer mehr Hundezüchter, die sich an diese Methode herantrauen ..."

Ich war erst einmal sprachlos und musste den Artikel mehrmals lesen,
um wirklich zu begreifen, was dort stand. Aber je länger ich
darüber nachdachte, desto wütender wurde ich.
Ich regte mich richtig auf !
In meinen Augen ist der Umstand, Hunde künstlich zu befruchten,
an Ignoranz nicht mehr zu überbieten. Abgesehen davon, dass es für mich generell
keinen Grund gibt überhaupt noch Hunde zu züchten (oder zu vermehren ???),
fragte ich mich einmal mehr, wie es Leuten,
die sich ganz bestimmt als "Hundefreunde" bezeichnen, gelingt,
die Augen vor dem weltweiten Elend zu verschliessen und ruhigen Gewissens
ihre Hündin künstlich befruchten lassen, bzw. sich dazu hergeben,
eine künstliche Befruchtung an einer Hündin vorzunehmen.


Der einzige, für mich annährend nachvollziehbare, Grund
könnte mangelnde Kenntnis über die Situation von tausenden Hunden
auf dieser Welt sein. Ich erinnere mich noch gut, wie geschockt ich persönlich war,
als mir durch die Beschäftigung mit diesem Thema im Internet
das ganze Ausmaß bewusst wurde. Seit dem versuche ich noch intensiver,
wenigstens einen kleinen Beitrag zur Aufklärung zu leisten.

Besonders erfolgreich war ich bisher nicht.
Obwohl ich mir in den vergangenen Jahren "Fransen an den Mund" geredet habe,
ist es mir nicht ein einziges Mal gelungen, potenzielle Hundehalter in unserem
Umfeld davon zu überzeugen, einem Tierschutzhund ein neues Zuhause zu geben.
Alle waren betroffen und voller Mitleid, wenn sie von Doddis Geschichte,
die stellvertretend für unzählige Hundeschicksale steht, hörten.
Viele waren angetan von unseren positiven Erfahrungen mit zwei Tierschutzhunden.
Einige waren daran interessiert, sich mit der Thematik zu befassen.
Wenige haben es dann auch tatsächlich getan.
Keiner hat einen Hund aus dem Tierschutz zu sich genommen.
Am Ende wurde es bei allen doch der Welpe vom Züchter.
... weil der ja auch ein Zuhause braucht ...

Es macht mich jedes Mal wieder unendlich traurig, wenn hunderte von Euros
für einen Hund ausgegeben werden, den es gar nicht geben müsste.
Denn nur so lange die Nachfrage stimmt und es sich lohnt, sorgen (Hobby)Züchter
für ein nicht enden wollendes Angebot an "Moderassen".
... weil der unverdorben und jung ist und man sich den selber erziehen kann ...
Was dann, nach dem gescheiterten Versuch der selbsternannten
Erziehungsexperten, oft genug und für viele Hunde im Tierheim endet.
... weil man die Rasse (oder das Aussehen ???) nun mal so toll findet ...
Mit ein bisschen Geduld und Herz findet man genau den Hund, den man sucht,
auch im Tierschutz. Denn in unserer Wegwerfgesellschaft
schützen selbst Rasse und Stammbaum und Ahnentafel nicht mehr vorm Tierheim.
... weil ...
Die Gründe sind immer die selben und ich kann sie nicht mehr hören !
Ich finde es verantwortungsbewusst,
wenn man seine eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten
realistisch einschätzt und sich einen schwierigen Hund einfach nicht zutraut.
Ich habe absolutes Verständnis dafür, dass nicht jeder finanziell
oder auf Grund seiner familieren oder beruflichen Situation in der Lage ist,
einen Problemfall aus dem Tierschutz zu übernehmen.
Und ich kann nachvollziehen, dass es auch emotional nicht immer
ganz einfach ist, damit umzugehen.
Aber jeder, der bereit ist, sich mit dem Thema zu beschäftigen,
wird schnell erkennen, dass die wenigsten Tierschutzhunde schwierige
Problemfälle sind. Tausende Hunde sitzen unverschuldet hinter Gittern und
wünschen sich nichts sehnlicher als ein eigenes Zuhause.

Jeder, der nach einem hündischen Familienmitglied aus dem Tierschutz
sucht, wird erstaunt sein, wie verantwortungsbewusst und ehrlich mit eventuellen
"Macken" umgegangen wird - vorausgesetzt, man selber schaut genau hin und
wendet sich an kompetente Leute, denen ihre Schützlinge wirklich am Herzen liegen.
( In jeder Branche gibt es schwarze Schafe ... )
Und jeder, der die Seiten meiner Linkliste aufmerksam liest
wird verstehen, warum mich ein Zeitungsberichte über künstliche
Befruchtung bei Hunden wütend macht
und warum ich kein Verständnis mehr für "Hundefreunde"
aufbringen kann, die sich hinter fadenscheinigen Ausreden verstecken
und nicht bereit sind umzudenken.